Wer ist Betreiber?
Nach Klärung der Wirtschaftlichkeit ist eine Genossenschaft zu gründen. Diese tritt als Investor auf und ist später für den Betrieb, Service etc. verantwortlich.
Ist Nahwärme wirtschaftlich?
Im Vergleich zum Unterhalt von dezentralen Heizanlagen, Solaranlagen oder Blockheizkraftwerken in jedem einzelnen Haus, verbessert sich die Wirtschaftlichkeit durch eine gemeinsame Versorgung vieler Gebäude ganz erheblich. Der Wärmeabsatz ist höher und konstanter. Der Kostendegressionseffekt kommt hier deutlich zum Tragen. Viele Kleinanlagen in den einzelnen Gebäuden sind zusammen meist teurer als eine gemeinsame größere Anlage.
Wie kommt die Wärme in mein Haus?
Von der Nahwärmehauptleitung, welche auf öffentlichen Grund (Straße, Gehweg, etc.) verlegt wird, erfolgt ein Abzweig zum jeweils zu versorgenden Gebäude. Dazu wird in der Regel ein schmaler Rohrgraben mit einer Tiefe von ca. 100 cm ausgehoben. Darin wird ein so genanntes „Doppelrohr“, wo Vor- und Rücklauf integriert sind, verlegt. Inkl. der Wärmedämmung hat das Doppelrohr einen Durchmesser von 100 bis 200 mm, je nach Ihrem Leistungsbedarf. Durch eine Kernbohrung, welche mittels einer Dichtung wieder sicher gegen das Eindringen von Feuchtigkeit verschlossen wird, erfolgt die Verlegung der Hausanschlussleitung in das Gebäude.
Wo ist die Schnittstelle zwischen dem Nahwärmenetz und meiner Heizung?
Die Schnittstelle zwischen Nahwärmenetz und Ihrer Heizung bildet die Hausübergabetechnik. Durch die Hausübergabetechnik wird die Energie aus dem Netz, mittels Wärmetauscher, an den Hausheizkreislauf übertragen. U. a. umfasst diese die Steuerung der Sekundärseite und ist mit einem geeichten Wärmemengenzähler ausgestattet, der die benötigte Wärmemenge in kWh (Kilowattstunden) erfasst. Danach erfolgt schließlich die Abrechnung.
Wer ist für die Wartung und Instandhaltung der Hausübergabestation zuständig?
Die Übergabetechnik bleibt üblicherweise Eigentum des Wärmelieferanten/ Betreibers (hier: Genossenschaft), der dann auch für die Wartung und Instandhaltung, inkl. Aller Anbauteile (Wärmetauscher, Steuerung, etc.) zuständig ist. Somit entstehen für Sie keine Wartungs- und Instandhaltungskosten für Ihre Heizung.
Kann jeder in Sandberg teilnehmen?
Im Prinzip kann jeder, der in Sandberg wohnt, teilnehmen. Natürlich muss im Einzelfall bei z.B. großer Entfernung zum Netz die Wirtschaftlichkeit betrachtet werden.
Kann ich auch noch später an das Netz angeschlossen werden?
Die Dimensionen des Netzes und der Verbrennungsanlage müssen vor dem Bau festgelegt werden. Daher ist es nur bedingt möglich später an das Netz zu gehen. Da aber bei der Errichtung des Nahwärmenetzes immer eine „gewisse Reserve“ mit eingerechnet wird, ist die Erhöhung der Anschlüsse bis zu einem bestimmten Grad möglich. Allerdings sind nachträgliche Anschlüsse mit erhöhten Kosten verbunden.
Soll ich jetzt noch schnell meine alte Heizung ersetzen?
Ganz klar: „Nein!“
Für solche „Panikkäufe“ gibt es keinen Anlass. Bis heute gibt es keine verbindlichen gesetzlichen Vorgaben. Im Moment werden „nur“ Vorschläge über Austauschplichten und Fristen diskutiert. Selbst bei der vollständigen Umsetzung der bisherigen Vorschläge könnten alte Heizungen noch weiter betrieben werden. Auch ein Neueinbau von Öl/Gasheizungen ist unter bestimmten Voraussetzungen noch lange möglich.
Wo kann ich mich informieren?
Bei Fragen rund um das Thema „Nahwärme in Sandberg“ bitte an nahwaerme-sandberg(at)t-online.de wenden.